Ostseebad Prerow aus der Vorgelperspektive
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Doris Pagel, Jörg Pagel und Burkhart Günther
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Kapitel 7 - Der Prerower Hafen am Krabbenort
Nach der verheerenden Sturmflut von 1872 wurde 1874 der freie Zugang des Prerowstroms zur Ostsee geschlossen. Zur Sicherung der Bevölkerung wurden die Mündung des Prerowstroms zugeschüttet und zwei Dämme gebaut.
Der im Nordosten des Dorfes liegende Damm erhielt den Namen Brückendamm und stellt von diesem Zeitpunkt an die sichere Verbindung zum Kirchenort und zum Nachbarort Zingst dar. Auf der Südseite des Stroms lag das Fährhotel (Näheres dazu bei Kapitel 10). Vor dem Schließen des Prerowstroms waren in unmittelbarer Nähe des Fährhotels mehrere Anlegestellen für die Schiffe, die zum Teil für den Fährbetrieb eingesetzt wurden. Nach 1874 entstand an dieser Stelle ein kleiner Hafen. Durch das sich um 1880 entwickelnde Badewesen wurde der Dampferverkehr von Prerow nach Barth intensiviert und der Hafen mit Spundwänden und Bollwerken befestigt.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden in Prerow viele neue Pensionen und Hotels. Das Baumaterial kam überwiegend mit Lastenseglern aus den Städten Barth, Stralsund und Stettin. Die Lastensegler wurden mit Schleppern bis nach Prerow gezogen und segelten dann alleine, meistens mit Holz aus dem Darßer Wald beladen, wieder bis nach Stettin zurück.
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm der Bäderverkehr enorm zu. Die Dampfer »Darss« und »Walter« fuhren täglich im Linienverkehr von Barth nach Prerow und zurück. Es ist überliefert, dass über viele Jahre sogar Baumstämme aus dem Darßer Wald ab Hafen Prerow über den Strom geflößt wurden. Der Prerower Seemann Rudi Ehlert bot ab 1961 mit seinem Zeesenboot Möwe Touren auf den Bodden an. Das Motorschiff »Heidi« mit seinem Kapitän Emil Messerschmidt nutzen den kleinen Hafen Jahrzehnte lang, um mit Urlaubern die umliegenden Boddendörfer zu besuchen.
Nach der Wende wurde der Hafen mit Fördermitteln ausgebaut und zwei große Fahrgastschiffe boten Rundfahrten auf den Bodden an. Es gibt heute auch etliche Liegeplätze für Gastlieger, die gern von Segelschiffern angenommen werden.
